Bericht zur Vermögensverwaltung - Q2 / 2024

Aktuelle Informationen zu den Kapitalmärkten und Ihrer Vermögensverwaltung (Stand 30.06.2024)

Nach dem überschwänglichen Optimismus zu Jahresbeginn kehrte im zweiten Quartal erwartungsgemäß etwas Ruhe ein. Nach einigen Korrekturen im April verliefen die weiteren Monate eher seitwärts. Dennoch blicken wir auf ein sehr erfolgreiches 1. Halbjahr zurück.

Die Realität scheint an den Kapitalmärkten angekommen zu sein. Die zu Jahresbeginn erwarteten massiven Zinssenkungen sind ausgeblieben. Die Inflation in den Industrieländern ist zwar rückläufig, liegt aber immer noch deutlich über der Zielmarke der Notenbanken von 2 %. Insbesondere in den USA hält sich die Inflation hartnäckig bei über 3 %.

Aus diesem Grund hält die US-Notenbank an ihrem hohen Zinsniveau fest und hat erste Zinssenkungen frühestens für die zweite Jahreshälfte in Aussicht gestellt. Allerdings scheinen auch Höhe und Anzahl der Anpassungen geringer auszufallen als noch vor einigen Monaten erwartet.

Die EZB hat erwartungsgemäß die Zinsen im Juni um 0,25% gesenkt, obwohl die Inflation noch leicht über den angestrebten Zielen liegt. Nachdem sich die Europäische Zentralbank in den letzten Monaten vor allem um die Eindämmung der Inflation gekümmert hat, könnte in Zukunft auch wieder eine andere Aufgabe in den Vordergrund rücken: Bei den Parlamentswahlen in Frankreich haben sowohl rechts- als auch linksextreme Parteien hohe Stimmanteile erhalten. Die dadurch entstandene politische Unsicherheit kann dazu führen, dass die französischen Staatsanleihen unter Druck geraten. Immerhin hat Frankreich neben Italien die meisten Staatsschulden in der EU angehäuft. Die potenziellen Wahlsieger haben zudem teure Versprechen an die Bürger gemacht. Das lässt nichts Gutes erahnen. Im Notfall müsste wieder die EZB eingreifen, indem sie französische Staatsanleihen aufkauft und so den Kurs auf einem gewissen Niveau hält. Ähnliches haben wir bereits in Italien erlebt. Wie lange glauben die Anleger noch an die Stabilität des Euros und an die Heilungskräfte der EZB?

Interessant ist auch die Entwicklung auf dem Goldmarkt. In den letzten 6 Monaten ist der Goldpreis aufgrund hoher Nachfrage um fast 15% gestiegen. Um unabhängiger zu werden, baut China seine USD-Reserven ab und seine Gold-Reserven entsprechend auf. Aber auch die klassischen Gründe wie Absicherung gegen Inflation oder Währungsschwankungen spielen eine Rolle. Zudem gilt Gold nach wie vor als „sicherer Hafen“, was angesichts der anhaltenden politischen Konflikte weiterhin ein Thema ist und wohl auch noch einige Zeit bleiben wird.

Unsere Vermögensverwaltungsstrategien

Angesichts des mittlerweile hohen Bewertungsniveaus vieler Aktien und der diversen geopolitischen Problemlagen sind unsere Wertpapierportfolien seit Februar etwas vorsichtiger investiert als zuvor. Im April haben wir das hohe Kursniveau nochmal genutzt und die Aktienquoten ein weiteres Mal leicht reduziert. Dank der hohen Portfolio-Gewichtung von ca. 24% in stark wachsenden Unternehmen aus dem IT- und KI-Sektor konnten unsere Anleger im ersten Halbjahr trotz nach und nach vorsichtigerer Ausrichtung mit Aktien außergewöhnlich hohe Renditen von bis zu 15% erzielen.

Die Portfolien sind nach wie vor breit diversifiziert und setzen neben großen, erfolgreichen Unternehmen auch auf Aktien aus Schwellenländern und auf Nebenwerte. In den Trendfolgestrategien wurden die Allokationen im 2. Quartal nicht geändert. Die Aktienquoten werden weiterhin strategiekonform voll ausgenutzt.

Blick auf das 2. Halbjahr:

Wir gehen weiterhin von einem starken Einfluss der Notenbanken auf die Kapitalmärkte aus. Sollten die USA nicht wie erwartet in der zweiten Jahreshälfte mit Zinssenkungen beginnen, könnte dies das Vertrauen der Anleger in die Kapitalmärkte erschüttern. Darüber hinaus wird der Wahlkampf in den USA eine immer wichtigere Rolle spielen. Auch wenn der Ausgang der Präsidentschaftswahlen in der Regel nur kurzfristigen Einfluss auf die Kapitalmärkte haben wird, sind die wirtschaftspolitischen Vorstellungen der beiden Kandidaten sehr unterschiedlich, sodass der Wahlausgang die wirtschaftliche Entwicklung in den USA und in der Folge auch weltweit beeinflussen kann. Unsere taktische Vorgehensweise zielt daher aktuell darauf ab, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Chancen und Risiken zu erreichen bzw. zu bewahren.

Sie kennen unsere Aussage: Kapitalmärkte belohnen geduldige Anleger. Das gilt nach wie vor.

Ganz aktuell erreichte uns noch eine sehr erfreuliche Nachricht:

Die renommierte Zeitschrift Capital hat zusammen mit dem Institut für Vermögensaufbau (IVA) die Leistungen der unabhängigen Vermögensverwalter bewertet. Mittels einer umfangreichen Analyse von 62.000 realen Depots im Jahr 2023 wurden die Ergebnisse nach 5 Kriterien beurteilt: Portfoliostruktur, Produktumsetzung, Risikomanagement, Kosteneffizienz und Performance.

Böker & Paul wurde in diesem Härtetest als „Top-Vermögensverwalter“ bewertet.

In den einzelnen Anlagestrategien gab es vier Sterne für die konservative und ausgewogene Anlagestrategie sowie die absolute Höchstnote von fünf Sternen für die chancenorientierte Anlagestrategie.

Über dieses Ergebnis freuen wir uns natürlich sehr. Für Sie als unsere Mandanten ist es eine Bestätigung, dass Sie die richtige Wahl getroffen haben.

Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Ihre Böker & Paul AG