So begegnen Frauen dem Armutsrisiko im Alter

Neue Pressemitteilung des FPSB Deutschland: So begegnen Frauen dem Armutsrisiko im Alter

Nachweislich schrecken mangelndes Finanzwissen und häufig auch fehlendem Mut viele Frauen ab, sich mit den eigenen Finanzen zu beschäftigen. Dabei ist gerade für Frauen die Notwendigkeit, sich frühzeitig um die Themen Absicherung, Altersvorsorge und Vermögensaufbau zu kümmern, riesengroß. Das gilt insbesondere im aktuellen Marktumfeld, wo angesichts zahlreicher Widrigkeiten wie Konjunkturschwäche, geopolitischen Krisen und Rekordkursen an den Börsen die Unsicherheit steigt.

Und tatsächlich zeigt eine aktuelle Umfrage, dass Frauen hierzulande wesentlich größere Sorgen vor Altersarmut haben als Männer. Laut dem Finanzbarometer von J.P. Morgan Asset Management sieht fast jede zweite Frau (48 Prozent) das Thema Altersarmut als „sehr bedrohlich“ an (bei Männern sind es nur 38 Prozent), weitere 36 Prozent halten diese für „bedrohlich“. Damit wird klar, dass viele Frauen ihre finanzielle Situation als unzureichend einschätzen. Gegensteuern ist deshalb unerlässlich. Denn ob und wie Frauen heute investieren, entscheidet über die finanzielle Freiheit im Alter.

Gender Pay Gap, Gender Pension Gap und Gender Wealth Gap beschreiben die geschlechtsspezifischen Nachteile der Frauen bei Gehalt, Rente und Vermögen. Weniger bekannt, aber nicht minder wichtig, ist zudem das Phänomen des Gender Action Gap. Frauen kommen demnach beim Thema Finanzen deutlich langsamer ins Handeln als Männer, vor allem, weil ihnen oft dafür das nötige Selbstvertrauen fehlt. Dabei erzielen sie im Durchschnitt keineswegs schlechtere Ergebnisse bei Kapitalinvestitionen als Männer – ihr Weg zur Entscheidungsfindung ist jedoch oft ein anderer und längerer.

Großer Gender Pay Gap

Berechnungen zufolge beträgt der Gender Pay Gap, also der Verdienstabstand pro Stunde zwischen Frauen und Männern, auch heutzutage noch nahezu 20 Prozent. Gender Pay Gap bedeutet, dass Frauen bei vergleichbarer Tätigkeit, Erwerbsbiografie und vergleichbarem Bildungsweg systematisch oft weniger Geld als ihre männlichen Kollegen erhalten. Hinzu kommt, dass ein überproportional großer Anteil an Frauen in schlecht bezahlten Berufen, im sogenannten Niedriglohnsektor, beschäftigt ist und Frauen generell auch seltener Führungspositionen erreichen als Männer.

Doch die gute Nachricht lautet: Das oft gehörte Vorurteil, dass Frauen sich nicht für Finanzen interessieren, ist falsch. Immer mehr Frauen wollen sich aktiv mit den eigenen Finanzen beschäftigen. Aus gleich mehreren Gründen: Zum einen leben Frauen länger – Untersuchungen zufolge haben sie eine deutlich längere Lebenserwartung als Männer. Zum anderen wächst weltweit die Zahl der Scheidungen, was bedeutet, dass immer mehr Ehepartnerinnen gewollt oder ungewollt finanzielle Unabhängig erlangen müssen. Die Nachfrage nach Informationen und Beratung steigt spürbar.

Beratungsansatz und -qualität entscheidend

Finanzberatung für Frauen ist definitiv kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Dabei sind die Beratungsqualität und der Beratungsansatz entscheidend. Generell ist eine ganzheitliche Finanzplanung die qualitativ beste Wahl. Denn ein flüchtiger Blick auf die aktuelle Einkommens- und Vermögenssituation reicht in der Regel nicht aus, um umfassend Licht ins Dunkel zu bringen. Eine gute Finanzplanung bezieht vielmehr eine Vielzahl an Aspekten ein und verknüpft diese sinnvoll miteinander. Finanzfragen berühren nicht nur zahlreiche ökonomische, rechtliche und steuerliche Fragen. Bei einer effektiven Finanzplanung werden die individuellen Lebensziele, persönlichen Wünsche sowie familiäre und berufliche Aspekte berücksichtigt.

Vermögensaufbau, Absicherung, Ruhestandsplanung oder Vermögensübertragung sollten nie isoliert betrachtet werden, sondern ganzheitlich und individuell.

Fokus auf Inhalte und Lösungen

Eine qualifizierte und ganzheitliche Finanzplanung zahlt sich langfristig auf jeden Fall aus. Entscheidend ist, dass eine individuelle Analyse und daraus folgende strategische Empfehlungen im Vordergrund stehen – nicht einzelne Produkte zur Kapitalanlage. Und einer qualitativ guten Beratung gelingt es zudem, die Kundin in ihrer individuellen Lebenssituation „abzuholen“.

Eine professionelle Finanzplanung, die sich an den Lebenswirklichkeiten und -phasen, sorgt für Sicherheit und verhilft – nicht nur Frauen – zu eigener finanzieller Stärke und Unabhängigkeit. Es zahlt sich aus, die Finanzen selbst und selbstbewusst in die Hand zu nehmen und in die eigene, finanzielle Zukunft zu investieren.

 

Quelle: Financial Planning Standards Board Deutschland e.V. – Newsletter vom 15.04.2024

www.fpsb.de

Bild: Danie Franco auf Unsplash